Wir suchen Freiwillige

Wir suchen Freiwillige, die uns am Symposium und seinen Begleitanlässen tatkräftig unterstützen und mit uns dafür sorgen, dass die internationalen Gäste auf einen spannenden, lehrreichen und einzigartigen Kongress zurückblicken können.

Mögliche Aufgaben sind: Mithilfe bei Empfang, Akkreditierung und Betreuung der Kongressteilnehmenden, Mikrofon weiterreichen in Q&A-Sessions während den Vorträgen, Mithilfe beim Aufbau der Posterausstellung

Zeit des Einsatzes: vom 2. bis 8. Dezember 2023, entweder tageweise oder die ganze Woche, zwischen 4 und max. 8 Stunden vor Ort (einschliesslich Pausen)

Einsatzort: Hotel Mövenpick Basel oder Congress Center Basel (je nach Veranstaltung)

Benefits: unmittelbare Nähe zu Forschenden mit internationalem Renommée, ALS-Expertinnen und -Experten aus Medizin und Pflege sowie zu Betroffenen, freier Zugang zu den Referaten und Vorträgen sowie zur Posterausstellung am Einsatztag, Verpflegung während den Einsätzen, Volunteer-Shirt

Da viele internationale Gäste vor Ort sein werden, ist es von Vorteil, wenn Sie neben Deutsch auch Englisch sprechen.

Bei Interesse schreiben Sie an florence.maeder@als-schweiz.ch oder rufen Sie uns unter 044 887 17 23 an.

Neues vom Verein ALS Schweiz

  • Gesichter einer Krankheit: Die Geschichten von Elisabeth Zahnd und Regula Wipf
  • Freiwillige für den Kongress im Dezember gesucht.
  • Am 29. Oktober findet der Brunch für pflegende Angehörige statt.

Dies und mehr lesen Sie in unserem aktuellen Newsletter.

Newsletter Verein ALS Schweiz vom September 2023

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ALS-Film zum Welthospiztag

Wie weiter, wenn die Diagnose «Amyotrophe Lateralsklerose» (ALS) alle Lebenspläne über den Haufen wirft?

Anlässlich dem Welthospiztag organisiert palliative aargau am Sa, 14. Oktober 2023, 11:00 Uhr bis 14:30 Uhr den Film «Hin und Weg» im Kino Odeon in Brugg. Zum Film: Während der jährlichen Velo-Tour mit seinen Freundinnen und Freunden konfrontiert Hannes diese mit seiner Diagnose ALS.

Am anschliessenden Podiumsgespräch nehmen folgende Gäste teil:

  • Bea Goldman, ALS-Nurse
  • Manuel Arn, ALS-Betroffener (auf dem Weg) und Vorstand ALS Schweiz
  • Maja Bloch, die ihre von ALS betroffene Mutter begleitete
  • Peter Zuberbühler, der seine von ALS betroffene Frau begleitete

Infos & Tickets: Welthospiz- und Palliative Care-Tag 2023 – palliative-aargau

Laufen als Zeichen von Solidarität und Menschlichkeit

Mit dem Ziel für den Verein ALS Schweiz Geld zu sammeln, startet Laurent Crittin am 15. Juli in Anzère am Trail des Audannes. Er stellt sich der Herausforderung, weil er etwas für Menschen mit ALS bewirken will. Hat er doch im März 2023 erfahren, dass eine ihm nahestehende Person an der Krankheit erkrankt ist. Und wie er sammelt: die grossartige Summe von 4200 Franken, die er unserem Verein überweist.

Wir danken Laurent von ganzem Herzen für seine Unterstützung. Er beschreibt seine Teilnahme am Berglauf als «schwieriges und anstrengendes Abenteuer, das zugleich bewegend, aussergewöhnlich und magisch» gewesen sei. Die 25 Kilometer und 1550 m Höhenunterschied legte er in 4 Stunden und 13 Minuten zurück. Eine grossartige Leistung und ein schönes Zeichen von Solidarität und Menschlichkeit!

Ein riesiges Dankeschön geht auch an alle, die Laurent bei seiner Aktion unter­stützt und ermutigt haben, indem sie seinen „Spendentopf“ aufgefüllt haben.

 

Der Trail des Audannes in Anzère, das sind

– 25 Kilometer
– 1550 m Höhenunterschied
– höchster Punkt auf 2727 m
– und mehr als 250 Teilnehmer

Brunch für pflegende Angehörige

Am 30. Oktober 2023 ist der «Tag der betreuenden Angehörigen». Pflegende, betreuende und begleitende Angehörige von ALS-Betroffenen leisten tagtäglich einen bewundernswerten Einsatz. Die Liebe, Fürsorge und Hingabe sind von unschätzbarem Wert und verdienen Anerkennung.

Aus diesem Grund laden wir herzlich zu einem besonderen Brunch am Sonntag, dem 29. Oktober 2023, ein. Dieser Brunch bietet den Angehörigen die Möglichkeit, sich in einem entspannten Rahmen auszutauschen und andere pflegende Angehörige kennenzulernen, die ähnliche familiäre oder persönliche Herausforderungen meistern.

Niemand ist alleine. Ein unterstützendes Umfeld während des Brunchs gibt die Gelegenheit, neue Ideen, Perspektiven und Anregungen mit nach Hause zu nehmen.

Veranstaltungsdetails:

Datum:       Sonntag, 29. Oktober 2023

Ort:             Hotel Arte, Brunch im Restaurant pure, Riggenbachstrasse 10, 4600 Olten

Uhrzeit:      10.30 bis 14.00 Uhr

Pflegende Angehörige können sich bis zum 17.9.23 anmelden: Online-Formular oder per E-Mail an info@als-schweiz.ch oder telefonisch unter 044 887 17 20.

#5 Regula Wipf: Zwischen Segeln und Sinken

Gesichter einer Krankheit, Teil 5: Regula Wipf wird kurz nach ihrer Pensionierung Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) diagnostiziert, eine unheilbare und tödlich verlaufende Nervenkrankheit. Ein Interview eineinhalb Jahre danach.

Wie ging es Ihnen nach der Diagnose? Es drehte sich 24 Stunden alles nur noch um die Krankheit. Ich fühlte mich allein gelassen mit all den Fragen und Abklärungen. Dank meiner Familie wurde ich aktiv. Es begann mit einem Konzert von Elton John; ich merkte, dass ich noch lebe. Dann verreisten wir zusammen, solange es noch gehen würde. Nach London, Venedig, Wales und in die Provence.

Kann man sich an die Krankheit gewöhnen? Ich weiss nicht, ob das möglich ist. Eher Akzeptieren. Manchmal kommt jede Woche etwas Neues hinzu. Zum Beispiel eine Verkrampfung in den Zehen, die mir den Schlaf raubt.

Was hilft Ihnen, Balance zu finden? Es braucht eine bewusste Hinwendung zum Leben. Und ich schaffe auch einmal Distanz zur Krankheit, klinke mich aus. Gleichzeitig suche ich bewusst die Stille, kehre in mich, setze mich damit auseinander. Auch mit dem Sterben.

Was macht Sie glücklich? Das Reiten, die Familie, die Natur.

Was macht Sie traurig? Die Krankheit.

Was ist Ihnen einerlei? Vieles ist weniger wichtig als früher. Dinge, die ich nicht beeinflussen kann. Auch Sachen, die ich nicht mehr machen kann.

Was nervt Sie? Dass ich alle Informationen zusammensuchen muss.

Welche Frage können Sie nicht mehr hören? Es sind eher Antworten, die ich nicht mehr hören kann. Wenn jemand partout nicht glaubt, dass ich ALS habe. «Gute Besserung» kann ich inzwischen stehenlassen, die Leute wissen einfach nicht, was sie sagen sollen, das musste ich lernen.

Welche Frage würden Sie gerne gestellt bekommen? Ob ich an ein Konzert komme.

In einem jüngst erschienenen Buch über Autorinnen und Autoren, die über ihr Sterben schreiben, ist die Rede von einer «Ambivalenz zwischen Lebenwollen und Sterbezuwendung» und einem «Schwanken zwischen Segeln und Sinken» (vgl. Lesetipp), kennen Sie das? Oh ja! Ich erinnere mich an mein erstes Treffen mit Betroffenen und Angehörigen; wie ich Mühe hatte, mich aufzuraffen, aber dann begeistert war von ihrer Lebensfreude. Und ich muss aufpassen, dass ich nicht in die Krankheit falle. Oft merke ich es erst, wenn ich unten bin.

Ziele, Wünsche, Pläne, die sich veränderten? Ich wollte aufs «Vrenelisgärtli», dachte, ich hätte noch viel Zeit. Heute würde ich einfach machen, heute gibt es ein Jetzt. Ich verschiebe nicht mehr.

Was wünschen Sie sich für die letzte Zeit? Dass ich nicht ersticke! Und mir eine gewisse Freiheit bewahren kann. Dass ich mache, was für mich stimmt, wenn der Moment kommt, wo ich gewisse Eingriffe nicht mehr will. Zum Beispiel die PEG-Sonde oder den Luftröhrenschnitt.

> Gesichter einer Krankheit

#2 Elisabeth Zahnd: Tag für Tag nehmen

Zu Besuch bei der Familie Zahnd: Elisabeth ist seit vier Jahren von ALS betroffen, einer unheilbaren und tödlichen Nervenkrankheit. Ihre Tochter Mirjam sagt, weil ihre Mutter so positiv sei, mache sie ihr das Leben einfach.

Die Zahnds sprechen offen über die Krankheit der Mutter, auch über den kommenden Tod. Vater Bernhard erzählt, traurig seien sie schon auch, schauten aber, dass es ihnen gut gehe. Man wisse, was komme und nehme jeden Tag für sich. Und seine Frau könne ihm immer noch sagen, dass sie ihn gern habe.

Das folgende Video handelt von der Krankheit Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) und davon, wie Betroffene und Angehörige damit leben.
ALS ist eine unheilbare und tödlich verlaufende Nervenkrankheit. In der Schweiz leben etwa 600 Menschen damit, weltweit sind rund 400’000 Menschen betroffen.

> Aktuelles Video Elisabeth (Juli 2023)

> Erstes Video Elisabeth (Februar 2022)

Produktion: VJii Productions AG, Olten, vjii.ch

> Gesichter einer Krankheit

(Elisabeth Zahnd, 17.09.1958 bis 25.10.2023)

#4 Regula Wipf: Heute gibt es ein Jetzt

Regula Wipf ist 66-jährig und frisch pensioniert, als sie erfährt, dass sie ALS hat. Die Textil- und Applikationstechnologin arbeitet in international tätigen Unternehmen, reist beruflich nach Deutschland, England, Italien und in die USA. Oft klemmt stundenlang das Handy am Ohr. «Ich habe mich schon gefragt, ob meine Krankheit damit zusammenhängen könnte», sinniert sie.

Nach der ALS-Diagnose geht sie mit ihrer Familie auf Reisen. Ihre Krankheit wird sie immer stärker lähmen. Was sie noch machen will, muss sie machen, solange es noch geht. «Heute gibt es ein Jetzt», sagt sie und meint damit, dass sie nichts mehr aufschiebt.

In ihrer Jugend lernte Regula das Klavierspiel. Um geistig fit zu bleiben, beginnt sie vor ihrer Pensionierung wieder damit. Lernt Stücke von Schubert, Tschaikowsky und auch von den Beatles. Heute, mit ALS, sei es auch ein Training für die Hände, sagt sie.

Die Krankheit der 1’000 Abschiede: Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) ist eine unheilbare Nervenkrankheit mit tödlichem Verlauf. Sie zerstört die Signalübertragung der Motoneuronen, welche die Bewegung von Muskeln steuern. Als Folge treten Lähmungen auf. Mit wenigen Ausnahmen; Herz und Augen bleiben intakt, sowie die Sinnesorgane. Eine ALS-Diagnose bedeutet von einem Tag auf den anderen bis zum Lebensende multidisziplinäre Behandlung. Betroffenen bleibt nach den ersten Symptomen in der Regel eine Lebenserwartung von drei bis fünf Jahren.

Lesetipp: Anneser, Borasio, Johnston, Oliver, Winkler (Hg.): Palliative Care bei Amyotropher Lateralsklerose. Von der Diagnose bis zur Trauerbegleitung, Stuttgart, 2018.

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#3 Regula Wipf: Sich dem Leben hinzuwenden

Regula Wipf erinnert sich: «Ich war Ende Fünfzig, als mir dauernd ein Zeh einschlief, das störte mich beim Sport» Acht Jahre später schafft die passionierte Läuferin nur noch zehn Minuten. Als ihr Hausarzt sie zum Neurologen schickt, schiesst es ihr in den Kopf, dass es etwas Ernstes sein könnte. Sie hat Zuckungen in den Oberarmen, muss «in die Röhre» und erfährt schliesslich, dass sie ALS hat.

Es sei ein massiver Einschnitt gewesen, sagt Regula, «Es gibt ein Vorher und ein Nachher» Je mehr die Krankheit voranschreite, desto stärker werde einem bewusst, dass man nicht mehr zu den Gesunden gehört, sinniert sie. Seither kämpft sie dafür, nicht «in die Krankheit zu fallen», wie sie es beschreibt. Sich bewusst dem Leben hinzuwenden.

Zur Person: Regula Wipf-Landolt ist verheiratet, zweifache Mutter und hat zwei Enkelkinder. Sie ist Textil-Technologin bis zu ihrer Pensionierung und sagt, Sport sei ihr Leben gewesen.

Die Krankheit der 1’000 Abschiede: Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) ist eine unheilbare Nervenkrankheit mit tödlichem Verlauf. Sie zerstört die Signalübertragung der Motoneuronen, welche die Bewegung von Muskeln steuern. Als Folge treten Lähmungen auf. Mit wenigen Ausnahmen; Herz und Augen bleiben intakt, sowie die Sinnesorgane. Bei 85 Prozent der Betroffenen beginnt die Muskelschwäche schleichend, an einer Extremität.

Lesetipp: Caduff (Hg.), Ein letztes Buch. Autorinnen und Autoren schreiben über ihr Sterben, Zürich, 2023.

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#2 Regula Wipf: NEUANFANG FÜR REITERIN UND ROSS

Rund zwei Jahre ist es her, dass Regula Wipf die Diagnose «ALS» bekommt. Die unheilbare Nervenkrankheit raubt ihr kontinuierlich Muskelkraft und lähmt sie zusehends.
Sie reitet seit ihrer Jugend. Heute braucht sie die Hilfe von zwei Personen, um in den Sattel zu kommen. Und viel Zeit. Das braucht Geduld, auch von ihrem Pferd. Reiterin und Ross stehen an einem Neuanfang. Womöglich heisst er deshalb Novato; «Anfänger» auf Spanisch.

Das Reiten stärkt ihre Muskulatur und wirkt sich positiv auf Geist und Seele aus. Manchmal scheine es am Anfang der Reitstunde, als würde es nicht gehen, dann sei nach fünf Minuten jede Schwäche weg, sagt ihr Reitlehrer. Und Regula Wipf schwärmt: «Wenn ich oben bin, fühle ich mich frei.» Tierarzt und Reitlehrer Markus Scheibenpflug, www.equinelibrium.ch

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